Unzufriedenheit und Verärgerung über das heutige Spiel waren bis in die Pressekonferenz greifbar, nachdem der Fußballgott augenscheinlich davon ausging, dass die Leipziger in ihrer Lage einen Sieg eher als wir bräuchten. Die Geschichte ist schnell erzählt: Zwei Tore des später verletzungsbedingt ausgewechselten Chris Bibaku, ein über mindestens 70 Minuten deutlich spielbestimmender FCE, der die Gäste im Griff hatte, viele unnötig verursachte Freistöße und ein dann zugegebenermaßen guter Luca Sirch auf der Gegenseite, der bloßer Statist geblieben wäre, wenn die Blau- Roten insbesondere in der 1. Hälfte den erneut zu verzeichnenden unglaublichen Chancenwucher vermieden hätten. Da uns aber in den entscheidenden Situationen mindestens die erforderliche Konzentration fehlte, entschied ein Doppelschlag in den letzten fünf Minuten und gab dem Spiel unter dem Strich leider eine völlige unnötige Bewertung. Natürlich werden die Verantwortlichen in den kommenden Tagen vieles analysieren müssen. Wir dürfen aber bei aller Enttäuschung drei Sachen nicht vergessen: (1) Dass wir uns heute so ärgern, zeigt, dass die Erwartungshandlung angesichts der bisherigen Leistungen und des mannschaftlichen Zusammenhaltes deutlich gestiegen ist. Jedem muss aber bewusst sein, dass Vereinsverantwortliche und Team des FC Eilenburg nach wie vor Überdurchschnittliches leisten, gleichwohl die materiellen Bedingungen mit keinem unserer 17 Konkurrenten auch nur annähernd vergleichbar sind. (2) Tatsächlich werden in dieser Liga kleinste Fehler bestraft. Eine gute Spielanlage und ein überragender Teamgeist allein bringen keine Punkte. Wir müssen konzentrierter arbeiten und zwar gleichermaßen bei eigenen Chancen als auch vor unserem Tor. Heute haben wir Nr. 8 und 9 ab der 85. Minute gefangen – bei insgesamt 33 Gegentoren kein schönes Verhältnis. (3) Am Ende brauchen wir Punkte. Wir waren mindestens gleichwertig und eigentlich auch dran. Dass es wieder nicht geklappt hat, lag ein bisschen an Lok, überwiegend aber uns, da wir den Sack nicht zugemacht haben. Irgendwann müssen wir die verschenkten Punkte woanders wiederholen – gegen den BFC nächste Woche dürfte es aber schwerer als heute werden.
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